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ORTSGESPRÄCH MIT ROLAND BREITENBACH

Federn lassen

Das Ergebnis kann man auf städtischen Straßen sehen, oft in kleinen Häufchen, weil sich Ringeltauben und Spatzen Federn ausgerissen haben – offenbar weil sie störten, noch lange vor der Mauser. Zuerst wurde dieses Bild wie eine hoffnungsvolle Erwartung auf einen Bürgermeister im Norden Deutschlands angewendet, der unerwartet wiedergewählt wurde. Die blamierten Wähler hofften, er werde schon Federn lassen. Diese Redewendung wird nunmehr auch auf andere Politiker und unbeliebte Einflussreiche angewendet.

Verärgerte Verlierer haben sich getröstet und in die Hände geklatscht, wenn sich dieses Sprichwort wieder einmal erfüllt hatte. Die eigenen Verluste jeglicher Art werden damit erleichtert. Denn ein Vogel, der Federn lassen muss, wird keinesfalls schöner.

Ein Abt aus Österreich hat bei einer Predigt in seinem Kloster gesagt: Federn lassen und trotzdem über Unangenehmem schweben – das ist das Geheimnis des Lebens und ein Inbegriff der Trotzkraft, die wir nötig haben. Denn ein gerupfter Mensch soll nicht abstürzen.

Dabei können wir helfen, auch wenn wir selber alle Federn verloren haben. Federn sind leicht, wenn nicht Zorn, Wut und Ärger daran hängen. Oder man wäre wie ein Truthahn, der für sein Ansehen nichts lassen kann.