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Nun ist es also zur Welt gekommen – das langersehnte Kind. Große Dinge werden ihm vorhergesagt. Ja, es sind Dinge, die die Welt bewegen, die sie verändern werden. Doch wenn ich mir das Bild der (heiligen) Familie anschaue, bin ich enttäuscht: Der, der als Sohn Gottes der Welt erheißen wurde, liegt in einem Viehstall. Er ruht zwischen Esels-I-A und Ochsenbrummen. Er liegt mitten im Gestank der Tiere in einer Futterkrippe. Ein Anblick, der mir unwürdig erscheint. Für den Sohn Gottes habe ich mir etwas Edleres erhofft…
Aber im Gegensatz zu vielen Menschen nehmen der Ochse und der Esel die kleine Familie gerne unter sich auf. Sie haben keine Scham davor, dass Christus in ihre natürliche Umgebung geboren wird. Dieses Zeichen des Gottes zwischen Futterstroh und Ochsenmist macht Ihn für mich menschlich…
Gott überwindet in seinem Kommen alle unsere inneren und äußeren Grenzen und Ängste. Er ist sich in seiner Gottheit nicht zu schade, sich zu erniedrigen als Kind und noch dazu bei den Viechern zu hausen. Er sucht nicht das Ansehen der Menschen, sondern ihre Gegenwart und ihre tiefstes Menschsein. Er bettet sich auf dem Stroh meiner Hilflosigkeit und bei dem Mist meines Lebens. Das Kind erträgt das zum Himmel schreiende „I-A“ und das Ochsenbrummen um Hilfe für die Welt. Und es hat viele Gesichter in diesen Tagen: in den Kriegen in der Ukraine und in Israel und Palästina; in den Opfers Amoklaufes in Prag; in den vielen Geschädigten von Terror, Gewalt und Missbrauch. Es schreit zum erniedrigten Gott in der Krippe. Es schreit im Mist dieser Welt…
Kann ich einen Gott akzeptieren, der an Weihnachten unter diesen Bedingungen in die Welt kommt?
Für wen oder was schreie ich zum Kind in der Krippe?
Beginn: | 22.12.2023 | 00:45 Uhr |
Ende: | 31.12.2023 | 23:55 Uhr |
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