Ja, es wurde laut, es wurde protestiert, und statt dem sittsamen "normalen" Einzug der 7 Sternsingergruppen (28 Kinder, Jugendliche und Erwachsene), gab es tumultartige Szenen zum Gottesdienstbesuch. "Wir sind hier, wir sind laut, weil man Kindern Rechte klaut" - das wussten nach dem Einzugs"lied" (abgebrochen wegen des Tumults!) alle Gottesdienstteilnehmer und waren damit unmittelbar mit dem Thema der diesjährigen Sternsingeraktion "Erhebt eure Stimme - für Kinderrechte bei uns und in der ganzn Welt" konfrontiert.
Nach einer kurzen "Abkühlphase" und dann wieder geordneten aufreihen der großen Sternsingerschar, konnte der Gottesdienst seinen weiteren, guten und ruhigen Verlauf nehmen.
Festlich gekleidet, vor allem durch die funkelnden Gewänder aus der Hand der Vorbereitungsgruppe um Diana Köhler und Katrin Hub (Maria Hilf), und mit Kinderrechtsplakaten ausgestattet war das Szenario der inhaltlichen Dimension der diesjährigen Aktion greifbar. Das Recht auf "Gesundheit, Nahrung, Bildung, Freiheit, Mitsprache, Kind sein" lag buchstäblich auf dem Altar und bestimmte Ansprache und liturgische Texte des Gottesdienstes. Diakon Werb brachte viele noch einmal zum Nachdenken, als die Zahlen der Kinder weltweit genannt wurden, denen genau diese Kinderrechte der Vereinten Nation (seit 1989 gültig) vorenthalten werden. Wir haben das Recht, ja die christliche Pflicht, hier Protest zu erheben und uns für diese Kinder einzusetzen. Dieser Auftrag kommt, so der Predigttext des Proheten Jesija, direkt von Gott, der jedes Geschöpf als sein geliebtes Kind mit Würde und Wert, Rechten und garantierten Existenzbedingungen ansieht. Dieser Gott ist es auch, der rettet und hilft - so die kraftvolle Zusage des Propheten.
Mit Segen, Gebet, Kreide und Weihrauch ausgerüstet, alles gesegnet durch Domkapitular Christoph Warmuth, der stimmungsvoll und atmosphärisch dicht den Gottesdienst mit seiner Gemeinschaft stiftenden Art leitete, ging es dann los, in die weiträumigen Stadtteile von der Gartenstadt, über die Eselshöhe, Haardt, Hochfeld und das unmittelbare Umfeld von St. Anton.
Die Gottesdienstteilnehmer durften noch beim Kirchenkaffee in St. Anton unmittelbar nach dem Gottesdienst ihre Eindrücke bei heißem Getränken und Gebäck austauschen. Danke hier an Vorbereitungsteam.
Am späten Nachmittag kamen dann die Gruppen in Maria Hilf zusammen, um einen schönen gemeinsamen Abschluss mit warmen Essen (Danke an Isolde Grau mit Team) und Aufteilen der gespendeten Gaben (Geld und Süßigkeiten) zu erleben. Das Sammelergebnis lag deutlich höher als im letzen Jahr und dürfte die 4000er Marke bei weitem übertreffen. Danke an alle Spender.
Dank auch an alle Helfer im Hintergrund, besonders Christian Starodub, der das Gebiet Maria Hilf betreut, und an alle erwachsenen Begleiter, Eltern und Mithelfer, ohne die diese große Aktion nicht möglich wäre.
Das schönste Wort, dass dann die Veranstalter am Abend hören, ist "das war cool - ich bin im nächsten Jahr wieder dabei". Und davon gab es viele aus dem Mund der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen!
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