Eingang, Tür und Taufbecken markierten die erste Station, die eine gedankliche Brücke zwischen dem Beginn des Lebens bei der Taufe bis zu den Themen des Alters (Senioreneinrichtung Marienstift, Pflegeeinrichtung Haus Franziska) baute. Gebet, Meditation und Lied boten den Rahmen der weiteren drei Eckpunkte unter den jeweiligen Außenfenstern, die konkret „erlaufen“ wurde. So entstand ein „raumdurchgreifendes“ Kreuz für jeden. Es folgten die Begegnung mit Themenbereichen, die hinter der jeweiligen Außenmauer gelegen sind: Leben mit Handicap (SVE der Julius-Kardinal-Döpfner-Schule, Franziskusschule, Lebenshilfewohnheim), Leben in der Innenstadt mit zunehmender Verödung und wachsendem Gefahrenpotential, Leben der Kinder (gelungen und gescheitert) im Blick auf den Generationenverbund, der helfen und schützen kann. Jeder Lebensbereich fand seine symbolische Entsprechung auf dem Altar. Die vier Wände wurden konkret durch Seile verbunden, die über den Altar gespannt ein großes, horizontales Raumkreuz ergaben.
Die nötige Verbindung in die Vertikale gelang durch eine bedachte Richtungsänderung dieser Kreuzlinien um 45 Grad. So wurde das horizontale Kreuz deckungsgleich mit dem Kreuz des Kirchendaches (Vierungsrippen) und es entstand eine Verbindung zum „Himmel“, der all unsere Kreuze auf sich nehmen kann. Dahinter konnte man den Auftrag Jesu entdecken, die Schwierigkeiten, Gefahren und „Kreuze“ unserer Zeit selberselbst in die Hand zu nehmen, ihnen den richtigen „Dreh“, eine neue Richtung und so eine Verbindung zum Himmel zu geben. Mit dieser bedeutungsvolle Geste, Segen und gesungenem Wegsegen (irischer Reisesegen) schloss dieses Raumerlebnis, das wohl als gelungen interpretiert werden kann, wenn man dem Schlussapplaus vertrauen darf.
Herzliche Einladung zum nächsten besonderen Impuls in St. Anton. „Nennt mich Judas“ Solotheater und Chormusik (Diakon Frank Greubel und Chor ConSonare) am Sonntag, 10.03., 19.00 Uhr
Joachim Werb